Transparenzbericht
2022

Um ein nachhaltiges Agenturmodell erfolgreich zu etablieren und weiterzuentwickeln, ist ein solides wirtschaftliches Fundament erforderlich. Denn Investitionen im sozialen und ökologischen Bereich sind nur möglich, wenn die finanziellen Mittel vorhanden sind. Deshalb gilt für uns: Renditen aus den Projekten für unsere Kundschaft sind die notwendige Bedingung, damit unsere Mitarbeitenden, die Gesellschaft und die Umwelt von unserem Wirtschaften profitieren können.

Nach zwei Jahren Stop-and-Go startete das Jahr fulminant und die Auslastung blieb bis zum Jahresende auf hohem Niveau. Der August war der Monat mit den meisten Projektstunden, die wir bislang erfasst haben. Insgesamt haben wir nach unserer Zeiterfassung 51 % mehr Arbeitsstunden geleistet als 2021.

Aufgrund der sehr guten Auftragslage konnten wir das Agenturhonorar, also den Betrag, den wir für unsere Arbeitsleistung erhalten, um 71 % auf 565,5 Tsd. Euro steigern.

Vom Agenturhonorar spenden wir 1% für einen sozialen Zweck. 2022 haben wir 2.900 Euro an den Verein Kulturzeiter*innen e.V. und an die kombinat gGmbH überwiesen. Hierbei ist der Anteil an den Umsätzen des zweiten Halbjahres 2022 allerdings noch nicht erfasst.

2022 profitieren zum ersten Mal auch unsere Mitarbeitenden direkt von den Erträgen, die sie erwirtschaftet haben. Aus dem Jahresergebnis 2021 wurden insgesamt 15 Tsd Euro in Form von Auszahlungen oder Umwandlungen ausgeteilt.

Uns ist es nicht nur wichtig, dass unsere Mitarbeitenden fair entlohnt werden. Wir achten auch darauf, dass die Schere zwischen den Geschlechtern geschlossen und zwischen den Gehaltsstufen nicht zu weit geöffnet ist.

In 2022 lag das durchschnittliche Jahreseinkommen der weiblichen Festangestellten zum ersten Mal ein klein wenig höher als das der Männer. Das niedrigste Gehalt (umgerechnet auf eine Vollzeitstelle) stieg im Vergleich zum höchsten deutlich stärker, wodurch das Verhältnis vom höchsten zum niedrigsten Gehalt unter 2:1 lag.

Ebenfalls gestiegen sind die Honorare unserer Freelancer, was neben der erhöhten Anzahl an Arbeitsstunden auch an höheren Stundensätzen lag, die wir ab September 2022 bezahlt haben. Insgesamt entfiel der größte Anteil auf die weiblichen Freelancer, die im Schnitt deutlich mehr mit uns umsetzen konnten als ihre männlichen Kollegen.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, 5% unserer Zeit pro bono für Projekte zu investieren, die einen nachhaltigen sozialen oder ökologischen Beitrag leisten.

Im Jahr 2020, als die Welt noch in Lockdowns war und viele Projekte auf Eis lagen, war das auch einfach zu realisieren. Was sich aber schon 2021 angedeutet hatte, wurde 2022 deutlicher: Unser Ziel war sehr ambitioniert. Die 5%-Hürde haben wir das zweite Jahr infolge gerissen, da die Auslastung hoch und die Gesamtstundenanzahl deutlich gestiegen ist.

Dennoch konnten wir die absolute Anzahl der Pro-Bono-Stunden (gemessen am Stunden-Soll) um 30% steigern. Wir denken nun darüber nach, in welcher Form wir den Zielwert anpassen.

Unsere zweite Umfrage innerhalb unserer Community ergab erneut hohe Zufriedenheitswerte. Die Zufriedenheit insgesamt ist zwar leicht gesunken, liegt aber immer noch über 90%. Für uns in jedem Fall ein Ansporn, hier wieder etwas zuzulegen. Was uns freut, sind die gestiegenen Werte in den Kategorien, die wir bei der vorangegangenen Umfrage als Handlungsfelder identifizieren konnten.

Im Zuge unseres Nachhaltigkeitscontrollings ermitteln wir auf jährlicher Basis unsere Emissionswerte und erstellen seit 2021 eine Treibhausgas-Bilanz. In dieser bilanzieren wir auch die durch Home-Office-Tätigkeiten verursachten sowie die durch die Beauftragung unserer Freelancer angefallenen Emissionen.

Insgesamt konnten wir im Jahr 2022 auch hier eine Reduktion (etwas über dem Ziel) erreichen, wobei diese in erster Linie auf den reduzierten Gasverbrauch im Büro zurückzuführen ist (Scope 1). Demgegenüber stehen deutlich erhöhte Emissionswerte durch mehr Mobilität (Anfahrten und Dienstreisen) und die erhöhte Arbeitsleistung der Mitarbeitenden. Mehr Arbeit hat in Scope 3 zu mehr Emissionen geführt.

Betrachtet man den Emissionswert in Scope 3 allerdings im Verhältnis zu den geleisteten Arbeitsstunden, konnten wir uns auch in diesem Jahr deutlich verbessern. Hier liegt auch das größte Einsparpotential für die kommenden Jahre. Deshalb arbeiten wir an einem Aktionsplan, wie wir in diesem Bereich noch größere Einsparungen erzielen können.

Ein langfristiges Ziel innerhalb unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist die Bilanzierung und Reduktion der durch die Marketingaktivitäten unserer Kundschaft verursachten Emissionen innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette. Wir werden uns in 2023 verstärkt diesem Thema widmen und haben bereits einige Maßnahmen in der Umsetzung. Mehr können wir dazu sicherlich im kommenden Jahr berichten.

Ihr habt Fragen oder Anregungen zu unserem Transparenzbericht oder ihr möchtet mehr Informationen haben?